Es ist zweifellos unser größter Erfolg bisher: Die Untere Baubehörde hat den Vollzug der Baugenehmigung bis zur endgültigen Entscheidung ausgesetzt. Das heißt, der Putenmäster kann vorerst keine Tatsachen schaffen. Diese Entscheidung bestätigt: Widerstand wirkt – unsere Argumente sind nicht aus der Luft gegriffen – externe Investoren und landwirtschaftliche Großkonzerne können auch in Märkisch-Oderland nicht einfach schalten und walten, wie sie wollen.
Wie geht es jetzt weiter? Im nächsten Schritt wird das Bauamt die Widersprüche von gleich einer Handvoll Familien und der Gemeinde prüfen und entscheiden, ob es die Baugenehmigung aufrechterhalten will oder kippt. Der Baustopp ist ein Hinweis darauf, dass auch das Amt selbst nicht zu 100 Prozent von der Rechtmäßigkeit ihrer eigenen Genehmigung überzeugt ist. Das nimmt die endgültige Entscheidung nicht vorweg. Es ist aber ein ermutigendes Zeichen für die Mehrzahl der Reitweiner, die diese Putenmastanlage nicht wollen und für die vielen, die uns in unserem Widerstand unterstützen. Gemeinsam sind wir dem Ziel, die Massenmastanlage am Ortsrand zu verhindern, einen großen Schritt näher gekommen.
Mit diesem Erfolg ist Reitwein nicht allein. Im Sommer hatte das Oberverwaltungsgericht bereits den Baustopp für die Hähnchenmastanlage in Golzow bestätigt. Die Landwirtschaft Golzow GmbH, die beide Anlagen beantragt hatte, geht derweil ein neues Projekt an: Eine Massenmastanlage für fast 60.000 Broiler, nur 600m vom Krankenhaus der Kreisstadt Seelow und 270 m vom nächsten Wohnhaus entfernt.