Das Ende von industriellem Billigfleisch in Deutschland

Aldi steigt aus (zur Pressemitteilung), REWE und Edeka wollen folgen

Im Oderbruch fragen wir: Warum sollten wir neue Ställe hinnehmen, wenn das in diesen Ställen erzeugte Fleisch schon bald nicht mehr verkauft werden kann?!

Wer von dem Schritt überrascht ist, hat die Entwicklung der letzten Jahre verschlafen. Billigfleisch ist nach vielen Skandalen, Berichten über multiresistente Keime und verseuchtes Trinkwasser und unerträglichen Bildern von gequälten Tieren in Verruf geraten. Jetzt kündigt Aldi an, dass sie schon in vier Jahren in ihren Geschäften kein Fleisch mehr anbieten werden, das nur die gesetzlichen Vorgaben für die Tierhaltung erfüllt. Ab 2030 soll dann nur noch Fleisch der Haltungsformen 3 und 4 verkauft werden – das entspricht Biofleisch bzw. einer Haltung mit deutlich mehr Platz und Frischluft als heute üblich. REWE und Edeka kündigten in einer ersten Reaktion ähnliche Schritte an. Die im Oderbruch betriebenen und geplanten Ställe erfüllen diese Anforderungen überwiegend nicht, der Markt für ein solches Billigfleisch wird kleiner und auf absehbare Zeit verschwinden.

Wir finden: Wenn der Handel vorangeht, hat die Politik geschlafen. Besonders im Oderbruch verschläft sie eine offensichtliche Entwicklung und die nötige Weichenstellung in eine gesunde Zukunft – für Mensch, Tier und Land(wirt)schaft.